Auf der Suche nach dem Monsterhecht!
Mit der Fliege am Baggersee
Das Jahr 2015 ist noch taufrisch, die Temperaturen sind von eisigen -8°C auf 2°C gestiegen! Für mich ein Zeichen meine Fliegengerte aus der Ecke des Kellers zu holen und es erneut auf Großhechte mit der Fliege zu probieren! In den Vergangenen Wochen war ich schon zwei Mal mit Thomas Kemmel von Naho Filmproduktion unterwegs um einen netten Film über das Fliegenfischen auf Hecht zu produzieren. Dies funktionierte auch hervorragend. Immer wieder konnte ich herrliche Fische bis knapp 90 Zentimeter überlisten, doch ich spürte da geht noch was! Nach diesem Wetterumschwung mit seinen im Verhältnis zu den Vortagen doch milden Temperaturen sollte es schließlich am 2. Januar nochmal ans Gewässer gehen.
Der Wetterdienst hat für diesen Morgen Regen und Sturm gemeldet, erste Zweifel kommen auf, ob wir das Equipment dem Wetter überhaupt aussetzen sollen. Doch die milden Temperaturen lassen mir keine Ruhe und ich rede Thomas gut zu es für einige Stunden zu probieren. Am Wasser angekommen sieht alles zunächst ganz gut aus. Kein Regen oder Sturm, der See liegt relativ gut geschützt und so gibt es Hoffnung, unser Projekt heute zu Ende zu führen. Schnell belade ich das Boot mit dem nötigsten, damit wir die kurze Zeit die uns bis zum Mittag bleibt, nutzen können.Kaum auf dem See beginnt es zu regnen, na ganz toll....
Schnell die Kameras gesichert und eingepackt und weiter geht's! Nach den ersten Würfen mit einem Streamer aus meiner Lazyfrogfish Edition, der Bloody Mary in 25cm, erhalte ich auch schon den ersten Biss. Dieser stellt sich jedoch als Forelle heraus, die es auf den Monsterstreamer abgesehen hat! Ja die Forelle sollten mir heute richtig Probleme machen, denn an jedem vermeintlichen Hecht-Spot wird mein Köder von einer gierigen Großforelle überfallen und attackiert. Die ein oder andere bleibt sogar am 8/0 er(!!!) Haken des Riesen-Bunnies hängen. Ist ja wirklich ganz toll, doch wenn man Hechte will total fehl am Platz. Es kann doch nicht so schwer sein einen Hecht im glasklaren Seewasser zu überlisten. Schon etwas entnervt wechsele ich erneut die Stelle, dann der Biss, der sich nach kurzer Zeit jedoch(leider) ebenfalls als Forelle zu erkennen gibt, wenige Sekunden später schießt der Monsterstreamer gefährlich nahe an der sündhaft teuren Kamera vorbei. Puh, gerade nochmal gut gegangen.Der Fisch hatte den Köder wohl nicht komplett erwischt. Der Wetter hat mittlerweile das Gewässer voll im Griff, nicht zu stark jedoch schon so, das die Manöverierfähigkeit mittels E-Motor sich schon etwas schwierig gestaltet. Die Zeit zerrinnt uns zwischen den Händen, denn schon um 12 muss heute für uns Feierabend sein. Da ist guter Rat teuer und ich versuche es an einer Krautkante noch mit ein paar Würfen bevor ich nochmals die Stelle wechseln möchte. Den Köder führe ich direkt an einer Kante, die von 3 auf 7 Meter abfällt und mit Kraut bewachsen ist. Hier gilt es den Streamer tief zu führen, jedoch Kraut- oder Grundkonntakt zu vermeiden. Mit der 10er Sinktipschnur kein Problem! Die Hardy Proaxis Ruten hauen die Schnüre raus, der helle Wahnsinn. Gleiches gilt für die doch großen Streamer. Mit dieser Combo jedoch kein Problem!
Übrigens, die Raubfische riechen sofort den Braten wenn man Mist baut. Im Klartext kein Trampeln auf dem Boot, wildes umhergefahre über markante Plätze ist ebenfalls ein Garantie für versiegelte Entenschnäbelchen! Kraut am Haken, nicht gut. Deshalb sind oft schon die ersten Würfe am neuen Platz entscheidend.
Heute scheinbar nicht, denn es tut sich ausnahmsweise nichts. Nach weiteren Würfen treibt das Boot über einen der Hot-Spots und ich werfe mein halbes Huhn nochmals hinter dem Boot aus. In Gedanken bin ich schon wieder am nächsten Platz und strippe das haarige Ungetüm mit harten Zügen Richtung Boot. Dann das unvorstellbare, schon nach zwei Zügen reißt mir ein Fisch mit einem Mörderbiss fast die Schnur aus der Hand. Dank der gummierten Handschuhe habe ich optimalen Gripp und kann die Flugschnur sauber fixieren und einen harten Anhieb setzen. Sofort erkenne ich die Ausmaße des Fisches, zumindest halbwegs, dann dreht er ab und beginnt loszuziehen." Das ist er", schreie ich Thomas an, mach die sche... Kamera fertig und halt drauf. Nach einer ungläubigen Gedenksekunde reißt er die Kamera hoch und beginnt zu filmen. Das darf nicht war sein, mit dem absoluten Ausnahmefisch im Drill und das Ganze noch auf Film dokumentiert! Zunächst setzt er sich relativ unspektakulär in Szene, bevor es dann am Boot richtig zur Sache geht. Wie ein fetter Karpfen zieht er nach unten und reißt dir Schnur von der Rolle, jaaaa, genau so will ich es haben, dehalb gehen wir ans Wasser, damit wir solche Geschichten erleben!
Nach bangen Minuten kommt er dann nach oben und ich kann die wahren Ausmaße dieses Monsters zum ersten Mal in voller Pracht vor mir im Wasser sehen. Da scheint sogar mein riesiger Hardy Meerforellenkescher zu klein zu sein. Ich versuche es trotzdem, da ich eine Handlandung in diesem Fall vermeiden möchte. Gleich beim ersten Versuch rutscht das Monster in den Kescher, OK der Schwanz passt nicht ganz rein, doch zur Landung sollte es reichen.....
Beim anheben des Holzkeschers hege ich bedenken diesen zu zerstören, doch er hält. Vorsichtig lege ich den Fisch im Boot auf einer Matte ab um den Haken zu lösen. Dieser sitzt sauber am Unterkiefer und wäre sicherlich nicht mehr abgegangen, gut zu wissen.Sofort fällt mir die unfassbare Korpulenz des Fische auf die mich an die englischen Seehechte erinnert, die sich dort ebenfalls an den in den Gewässern vorhandenen Forellen mästen. Auch dieser hat bestimmt die ein oder andere verputzt. Angesichts dem Bauchumfang von 80 Zentimetern gut vorstellbar! Gerne gönne ich ihm die ein oder andere, wenn ich dafür einen so tollen Fisch in meine Arme schließen darf.
Da es mittlerweile wieder angefangen hat zu regnen beschließen wir unsere Arbeiten zu beenden und setzen den Fisch nach einpaar Bildern behutsam zurück,so kann er noch ein paar weitere Hechtbaby's produzieren!
Weitere Informationen zum Film und dessen erscheinen und weitere Info's zum Fisch erfahrt ihr demnächst von mir.
Also dranbleiben.....
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